Tauschen statt wegwerfen - Vorgaben statt Ablehnung: Eine Givebox für Bockenheim
Lesezeit: 7 Minuten
Bisheriger Verlauf
25.11.2020
31.12.2020
18.01.2021
Antrag Ortsbeirat
Tauschen statt wegwerfen - Vorgaben statt Ablehnung: Eine Givebox für Bockenheim
Details im PARLIS OF_1257-2_2020Ortsbeirat Magistratsvorlage
Tauschen statt wegwerfen - Vorgaben statt Ablehnung: Eine Givebox für Bockenheim
Details im PARLIS OM_7069_202125.11.2020
31.12.2020
Antrag Ortsbeirat
Tauschen statt wegwerfen - Vorgaben statt Ablehnung: Eine Givebox für Bockenheim
Details im PARLIS OF_1257-2_202018.01.2021
Anregung Ortsbeirat
Tauschen statt wegwerfen - Vorgaben statt Ablehnung: Eine Givebox für Bockenheim
Details im PARLIS OM_7069_2021 Partei(en): GRÜNE
S A C H S T A N D :
Antrag vom 31.12.2020, OF 1257/2
Betreff: Tauschen statt wegwerfen - Vorgaben statt Ablehnung: Eine Givebox für Bockenheim
Der Ortsbeirat möchte beschließen: 1. Der Ortsbeirat unterstützt grundsätzlich die Idee des Vereins Begegnen in Bockenheim e.V. im öffentlichen Raum eine sogenannte Givebox aufzustellen, in der frei zugänglich intakte Gebrauchsgegenstände zur kostenfreie Mitnahme von allen abgestellt oder mitgenommen werden können. 2. Der Ortsbeirat gibt dennoch zu bedenken, dass eine solche Givebox nur dann im öffentlichen Raum aufgestellt werden kann und vom Ortsbeirat befürwortet wird, wenn sie 1. sich in das städtebauliche Bild des Aufstellungsortes einfügt und dieses im besten Fall aufwertet (als Orientierung dienen hier die öffentlichen Bücherschränke), 2. standsicher aufgebaut ist, 3. barrierefrei zugänglich ist, 4. kein Ort für die Ansammlung von Sperrmüll ist und 5. tatsächlich nützliche, brauchbare und nicht gefährliche Gegenstände enthält. 3. Der Ortsbeirat erachtet solche Standorte für die Givebox als besonders geeignet, die öffentlich zugänglich, hoch frequentiert sowie verkehrlich unproblematisch sind, eine gewisse Aufenthaltsqualität bieten und eine der Givebox zuträgliche soziale Kontrolle wirksam ist. Der Hülya-Platz stellt beispielsweise einen solchen Standort dar. 4. Es dient zur Kenntnis, dass der Verein Begegnen in Bockenheim e.V. ein Konzept für den Bau und Betrieb einer solchen Givebox entsprechend der oben genannten Vorgaben erarbeiten wird, sofern seitens des Magistrats zumindest die grundsätzliche Möglichkeit einer Genehmigung signalisiert wird, um den ehrenamtlichen Planungsaufwand zu rechtfertigen, sowie konkretere Vorgaben hierfür gegeben werden, an die sich das Konzept des Vereins insbesondere in Bezug auf anfallende Kosten orientieren kann. 5. Der Magistrat wird vor diesem Hintergrund gebeten 1. die Einrichtung einer Givebox nicht grundsätzlich abzulehnen und 2. zu prüfen und berichten, welche konkrete Vorgaben für die bauliche Gestaltung und den Betrieb einer solchen Givebox erfüllt werden müssten, damit diese genehmigungsfähig sind. 6. Es dient zur Kenntnis, dass der Verein Begegnen in Bockenheim für diese Prüfungen für Fragen des Magistrats und des Ortsbeirates zur Verfügung steht. 7. Es dient weiterhin zur Kenntnis, dass der Verein für die Umsetzung Fördermittel bei Dritten beantragen wird und weder eine finanzielle Förderung der Stadt, noch des Ortsbeirates beabsichtigt. Begründung:
Die Givebox stellt einen Ort und Symbol der Nachbarschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Fürsorge dar. Der Grundgedanke dieser Einrichtung ist das Teilen und Wiederverwerten nützlicher Dinge. Die Givebox ist ein öffentlich zugänglicher Ort, an dem man gut erhaltene Dinge jeglicher Art, die man selbst nicht mehr braucht, ablegen kann damit diese dann von anderen entnommen und weiter genutzt werden können. Es ist sozusagen eine Tauschbörse am Straßenrand. Tauschobjekte können z.B. folgende sein: - Kleidung (von Schuh bis Hut)
- Haushaltsgegenstände wie Töpfe, Besteck, Bilderrahmen - kleine und mittlere (noch funktionstüchtige) Elektrogeräte - Deko-Objekte - (Kinder-)Spielzeuge - Taschen - uvm. Nicht geeignet wäre z.B. folgende: - Lebensmittel (aus hygienischen Gründen dürfen keine Lebensmittel oder andere andere verderbliche Dinge abgelegt werden) - kaputte Gegenstände (insbesondere defekte Elektrogeräte) - gefährliche Gegenstände wie Messer. Eine Givebox hat viele positive Aspekte und Wirkungen. Nützliche Dinge werden kostenfrei zur Verfügung gestellt. Personen mit geringerem Einkommen können so kleinere Einsparungen erzielen. Es fördert im Stadtteil ein soziales Gefühl des "Geben und Nehmens", des sich "gegenseitigen Unterstützens" und trägt damit zur allgemeinen sozialen Integration im Stadtteil bei. Außerdem ist die Givebox ein Beitrag zu einem nachhaltigeren, Ressourcen schonendem Konsum. Einer immer noch vorherrschenden "Wegwerf-Mentalität" wird ein Modell der Wiederverwertung und des achtsamen Umgang mit Ressourcen entgegengestellt. Zudem kann das räumliche Umfeld der Givebox in vielerlei Hinsicht aufgewertet werden, die soziale Atmosphäre um die Givebox verbessert sich, die Umgebung wird durch die Nutzer*innen der Givebox höher frequentiert und - sofern sie ästhetisch-künstlerisch wertvoll gestaltet ist - "verschönert". Eine Givebox kann auf vielen Ebenen ein echter Zugewinn sein - für die einzelnen BürgerInnen, für umliegende Geschäfte, Cafés oder anliegende Dienstleister und Organisationen, sowie für das Stadtteilimage insgesamt. Im Rahmen des Masterplans 100% Klimaschutz hat das Energiereferat bereits die Aufstellung und Inbetriebnahme einer solchen Givebox im Stadtteil Höchst unterstützt. Auch in Bockenheim ist die Neigung der Anwohner*innen Dinge zu tauschen verstauben zu lassen, reparieren statt wegzuwerfen, gebrauchtes statt neues zu kaufen recht ausgeprägt. Hier sei auf Bücherschränke, Repair-Cafés und Second Hand Läden verwiesen. Auch die online Plattform nebenan.de erfreut sich gerade in Bockenheim großer Beliebtheit und hat in diesem Raum über 3000 Nutzer*innen. Die Givebox kann hierfür eine gute Ergänzung im nicht-digitalen Raum und für weniger digital-affine Menschen darstellen. Der Verein erhofft sich durch die grundsätzliche Befürwortung des Ortsbeirates eine erhöhte Bereitschaft zur Genehmigung seitens des Magistrats. Die Signalisierung grundsätzlicher Befürwortung und Genehmigungsfähigkeit seitens des Ortsbeirates und des Magistrats ist für den Verein notwendig um den ehrenamtlichen Planungs-, Organisations- und Umsetzungsaufwand zu rechtfertigen.Hauptvorlage: Antrag vom 25.11.2020, OF 1251/2
- Haushaltsgegenstände wie Töpfe, Besteck, Bilderrahmen - kleine und mittlere (noch funktionstüchtige) Elektrogeräte - Deko-Objekte - (Kinder-)Spielzeuge - Taschen - uvm. Nicht geeignet wäre z.B. folgende: - Lebensmittel (aus hygienischen Gründen dürfen keine Lebensmittel oder andere andere verderbliche Dinge abgelegt werden) - kaputte Gegenstände (insbesondere defekte Elektrogeräte) - gefährliche Gegenstände wie Messer. Eine Givebox hat viele positive Aspekte und Wirkungen. Nützliche Dinge werden kostenfrei zur Verfügung gestellt. Personen mit geringerem Einkommen können so kleinere Einsparungen erzielen. Es fördert im Stadtteil ein soziales Gefühl des "Geben und Nehmens", des sich "gegenseitigen Unterstützens" und trägt damit zur allgemeinen sozialen Integration im Stadtteil bei. Außerdem ist die Givebox ein Beitrag zu einem nachhaltigeren, Ressourcen schonendem Konsum. Einer immer noch vorherrschenden "Wegwerf-Mentalität" wird ein Modell der Wiederverwertung und des achtsamen Umgang mit Ressourcen entgegengestellt. Zudem kann das räumliche Umfeld der Givebox in vielerlei Hinsicht aufgewertet werden, die soziale Atmosphäre um die Givebox verbessert sich, die Umgebung wird durch die Nutzer*innen der Givebox höher frequentiert und - sofern sie ästhetisch-künstlerisch wertvoll gestaltet ist - "verschönert". Eine Givebox kann auf vielen Ebenen ein echter Zugewinn sein - für die einzelnen BürgerInnen, für umliegende Geschäfte, Cafés oder anliegende Dienstleister und Organisationen, sowie für das Stadtteilimage insgesamt. Im Rahmen des Masterplans 100% Klimaschutz hat das Energiereferat bereits die Aufstellung und Inbetriebnahme einer solchen Givebox im Stadtteil Höchst unterstützt. Auch in Bockenheim ist die Neigung der Anwohner*innen Dinge zu tauschen verstauben zu lassen, reparieren statt wegzuwerfen, gebrauchtes statt neues zu kaufen recht ausgeprägt. Hier sei auf Bücherschränke, Repair-Cafés und Second Hand Läden verwiesen. Auch die online Plattform nebenan.de erfreut sich gerade in Bockenheim großer Beliebtheit und hat in diesem Raum über 3000 Nutzer*innen. Die Givebox kann hierfür eine gute Ergänzung im nicht-digitalen Raum und für weniger digital-affine Menschen darstellen. Der Verein erhofft sich durch die grundsätzliche Befürwortung des Ortsbeirates eine erhöhte Bereitschaft zur Genehmigung seitens des Magistrats. Die Signalisierung grundsätzlicher Befürwortung und Genehmigungsfähigkeit seitens des Ortsbeirates und des Magistrats ist für den Verein notwendig um den ehrenamtlichen Planungs-, Organisations- und Umsetzungsaufwand zu rechtfertigen.Hauptvorlage: Antrag vom 25.11.2020, OF 1251/2
Beratung im Ortsbeirat: 2
Beratungsergebnisse:
46. Sitzung des OBR 2 am 18.01.2021, TO I, TOP 12 Beschluss: Anregung an den Magistrat OM 7069 2021 1. Die Vorlage OF 1251/2 wurde zurückgezogen. 2. Die Vorlage OF 1257/2 wird in der vorgelegten Fassung beschlossen. Abstimmung: zu 2. 2 SPD, GRÜNE, 1 LINKE., BFF und Piraten gegen CDU, 1 SPD und FDP (= Ablehnung) bei Enthaltung 1 SPD und Abwesenheit 1 LINKE.