S A C H S T A N D :
Antrag vom
17.11.2017,
OF 539/6
Betreff: Zeilsheim: Richtlinien des Denkmalschutzes für die "Colonie Zeilsheim" überarbeiten Der Ortsbeirat möge beschließen, der Magistrat wird gebeten, die Richtlinien zur Aufrechterhaltung des Denkmalschutzes zu überarbeiten und mehr Personal vorzuhalten, die den Bürgern für Beratungen zur Verfügung steht. Immer mehr bauliche Veränderungen an den Häusern der Kolonie zeigen, dass zum Einen die Richtlinien des Denkmalschutzes dem heutigen Zeitgeist entgegenstehen und zum Anderen Unkenntnis herrscht, welche Regeln einzuhalten sind. Der Magistrat möge zusätzlich in Zeilsheim regelmäßig eine Sprechstunde organisieren, um die Hürden/Hemmschwelle der Bürger in der Kontaktaufnahme zum Denkmalamt zu reduzieren und durch die Präsenz vor Ort die Kontrollfunktion gegenüber nicht genehmigten Veränderungen wahrzunehmen.
Begründung:
Die von den Farbwerken Höchst in den Jahren 1900-1926 errichtete Arbeitersiedlung "Colonie" im Stadtteil steht seit den 1980er Jahren unter Denkmalschutz. Ein umfassendes Pflichtenheft stellt die Möglichkeiten für bauliche Veränderungen und Anpassungen vor. Die Bauvorschriften und Satzungen ergänzen die Vorschriften, an die sich jeder Hausbesitzer zu halten hat. Die Absicht, das Gesamtensemble denkmalgerecht zu erhalten muss allerdings als gescheitert angesehen werden. Es ist kaum ein Haus in der Kolonie zu finden, welches nicht Veränderungen erfahren hat, die den Richtlinien widersprechen. Anlass für diesen Antrag war eine von der Bauaufsicht rechtzeitig gestoppte Baumaßnahme, einen Wintergarten in den Vorgarten zu bauen. Viele Hausbesitzer in der Kolonie verfahren aktuell nach der Grundregel: "Sei schnell genug, dann passiert dir nichts". Denn ist eine Baumaßnahme beendet, greift das Denkmalamt nicht mehr ein. So sind mittlerweile Solaranlagen entstanden, Carports gebaut, Stabgitterzäune errichtet oder andere Dachziegel, Fenster und Türen verwendet worden. Der Ortsbeirat sieht den Denkmalschutz und den Erhalt der Kolonie als wichtiges Ziel an. Naturgemäß stehen die heutigen Komfortansprüche, Energieeinsparverordnungen, der Bedarf an mehr Wohnraum und die gesteigerte Individualität den Interessen entgegen. Die Kontaktaufnahme zum Denkmalamt mit 2 Sprechtagen am Vormittag ist eine große Hürde für berufstätige Anwohner bzw. Eigentümer von Liegenschaften in der Kolonie. Zusätzlich erwartet das Amt, dass die Bürger quer durch Frankfurt in die
Kurt-Schumacher-Straße fahren. Hier muss eine bürgerfreundlichere Lösung gefunden werden, die mit einer Sprechstunde vor Ort deutliche Vorteile bietet.
Beratung im Ortsbeirat: 6
Beratungsergebnisse:
17. Sitzung des OBR 6 am 05.12.2017, TO I, TOP 15 Auf Wunsch der LINKE. wird über den Antragstenor der Vorlage OF 539/6 absatzweise abgestimmt. Beschluss: Anregung an den Magistrat OM 2548 2017 Die Vorlage OF 539/6 wird mit der Maßgabe beschlossen, dass die Begründung mit Ausnahme des letzten Absatzes beginnend mit den Worten "Die Kontaktaufnahme zum Denkmalamt . ." ersatzlos gestrichen wird. Abstimmung: Erster Absatz: CDU, SPD, GRÜNE, FDP, REP und LINKE. gegen BFF (= Ablehnung) bei Enthaltung LINKE. Zweiter Absatz: CDU, FDP, REP und fraktionslos gegen GRÜNE, LINKE. und BFF (= Ablehnung) bei Enthaltung SPD Dritter Absatz: Einstimmige Annahme