Nordwestlandebahn am Frankfurter Flughafen nicht unnötig wieder in Betrieb nehmen
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Bisheriger Verlauf
14.05.2021
11.06.2021
Antrag Ortsbeirat
Nordwestlandebahn am Frankfurter Flughafen nicht unnötig wieder in Betrieb nehmen
Details im PARLIS OF_87-5_2021Ortsbeirat Magistratsvorlage
Nordwestlandebahn am Frankfurter Flughafen nicht unnötig wieder in Betrieb nehmen
Details im PARLIS OM_318_202114.05.2021
Antrag Ortsbeirat
Nordwestlandebahn am Frankfurter Flughafen nicht unnötig wieder in Betrieb nehmen
Details im PARLIS OF_87-5_202111.06.2021
Anregung Ortsbeirat
Nordwestlandebahn am Frankfurter Flughafen nicht unnötig wieder in Betrieb nehmen
Details im PARLIS OM_318_2021 Partei(en): SPD
S A C H S T A N D :
Antrag vom 14.05.2021, OF 87/5
Betreff: Nordwestlandebahn am Frankfurter Flughafen nicht unnötig wieder in Betrieb nehmen
Der Ortsbeirat 5 bittet den Magistrat, sich dafür einzusetzen, dass die Landebahn Nordwest nicht unnötig, wie von Fraport angekündigt, im Juni wieder in Betrieb genommen wird. Soweit die Landebahn Nordwest zwischenzeitlich wieder in Betrieb genommen wurde, ist darauf hinzuwirken, dass diese höchstens als Überlaufbahn fungiert, wenn die Kapazitäten der anderen Bahnen erschöpft sind. Hierzu sind insbesondere Gespräche mit der schwarz-grünen Landesregierung aufzunehmen. Begründung:
Die Landebahn Nordwest wurde zur Aufrechterhaltung der Hub-Funktion des Flughafens für jährlich bis zu 701.000 Flugbewegungen errichtet. Mit dem alten Bahnensystem des Frankfurter Flughafens sind ohne die Landebahn Nordwest 520.000 [1] Flugbewegung jährlich abwickelbar. Bedingt durch die Corona-Pandemie hat der Flugverkehr drastisch abgenommen und auch in Zukunft ist nicht mit einem massiven Anstieg der Flugbewegungen zu rechnen.
Die Zahl der Flugbewegungen ging 2020 mit 212.235 Starts und Landungen um 58,7 Prozent (2019: 513.912 Flugbewegungen) zurück. Das Passagieraufkommen betrug 19 Millionen Passagiere und Fraport rechnet im Jahr 2021 mit "unter 20 bis 25 Millionen" Passagieren.[2] Das Verkehrsaufkommen im April 2021 ging gegenüber dem April 2019 um 83,7 Prozent zurück. [3] Selbst Fraport rechnet nicht vor 2025/2026 damit, dass das Vor-Coronaniveau wieder erreicht wird. [4] Vor diesem Hintergrund ist der Betrieb der Landebahn Nordwest nicht erforderlich. Das derzeitige Flugverkehrsaufkommen kann ohne Probleme auf dem alten Bahnensystem abgewickelt werden ohne, dass es zu Verzögerungen oder gar einer Gefährdung der Hub-Funktion kommt. Ob letztere noch zum Geschäftsmodell der Fraport AG gehört, ist ohnehin, nachdem Point-to-Point Billigflieger durch das Incentivprogramm angelockt werden, fraglich. Das Vorgehen der Fraport AG ist für die um den Flughafen liegenden Kommunen nicht verständlich. Es entsteht der Eindruck, dass entgegen betriebswirtschaftlichen Erwägungen am Flughafen durch die Wiederinbetriebnahme der Landebahn Nordwest nicht benötigte Kapazitäten geschaffen werden, um weiterhin die Region flächendeckend zu beschallen und damit Gewöhnungseffekte an eine derzeit mögliche Ruhe gar nicht erst aufkommen zu lassen. Die Landebahn Nordwest ist nicht als "Fluglärmverdünnerbahn" genehmigt worden. Die Fraport AG hat jetzt eine einmalige Chance ohne wirtschaftliche Einbußen in eine gute Nachbarschaft mit der Region zu treten. Die aktuelle Krise im Luftverkehr sollte dazu genutzt werden, den Flughafen zu einem klimabewussteren Flughafen, der in die Region passt, mit fairen, wenn möglich tarifgebundenen und sozialen Arbeitsplätzen umzugestalten.
Die Zahl der Flugbewegungen ging 2020 mit 212.235 Starts und Landungen um 58,7 Prozent (2019: 513.912 Flugbewegungen) zurück. Das Passagieraufkommen betrug 19 Millionen Passagiere und Fraport rechnet im Jahr 2021 mit "unter 20 bis 25 Millionen" Passagieren.[2] Das Verkehrsaufkommen im April 2021 ging gegenüber dem April 2019 um 83,7 Prozent zurück. [3] Selbst Fraport rechnet nicht vor 2025/2026 damit, dass das Vor-Coronaniveau wieder erreicht wird. [4] Vor diesem Hintergrund ist der Betrieb der Landebahn Nordwest nicht erforderlich. Das derzeitige Flugverkehrsaufkommen kann ohne Probleme auf dem alten Bahnensystem abgewickelt werden ohne, dass es zu Verzögerungen oder gar einer Gefährdung der Hub-Funktion kommt. Ob letztere noch zum Geschäftsmodell der Fraport AG gehört, ist ohnehin, nachdem Point-to-Point Billigflieger durch das Incentivprogramm angelockt werden, fraglich. Das Vorgehen der Fraport AG ist für die um den Flughafen liegenden Kommunen nicht verständlich. Es entsteht der Eindruck, dass entgegen betriebswirtschaftlichen Erwägungen am Flughafen durch die Wiederinbetriebnahme der Landebahn Nordwest nicht benötigte Kapazitäten geschaffen werden, um weiterhin die Region flächendeckend zu beschallen und damit Gewöhnungseffekte an eine derzeit mögliche Ruhe gar nicht erst aufkommen zu lassen. Die Landebahn Nordwest ist nicht als "Fluglärmverdünnerbahn" genehmigt worden. Die Fraport AG hat jetzt eine einmalige Chance ohne wirtschaftliche Einbußen in eine gute Nachbarschaft mit der Region zu treten. Die aktuelle Krise im Luftverkehr sollte dazu genutzt werden, den Flughafen zu einem klimabewussteren Flughafen, der in die Region passt, mit fairen, wenn möglich tarifgebundenen und sozialen Arbeitsplätzen umzugestalten.
Beratung im Ortsbeirat: 5
Beratungsergebnisse:
2. Sitzung des OBR 5 am 11.06.2021, TO I, TOP 55 Beschluss: Anregung an den Magistrat OM 318 2021 GRÜNE, CDU, SPD, LINKE., AfD und BFF gegen FDP (= Ablehnung) Abstimmung: Einstimmige Annahme