Ein Wasserhäuschen für das Europaviertel!
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Partei(en): SPD
S A C H S T A N D :
Antrag vom 01.03.2019, OF 878/1
Betreff: Ein Wasserhäuschen für das Europaviertel!
Der Ortsbeirat möge beschließen, der Magistrat wird gebeten, die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, damit im Europaviertel ein Wasserhäuschen entstehen kann. Als mögliche Standorte sind z. B. der Bereich um den Wasserturm an der Emser Brücke und der südliche Teil des Tel-Aviv-Platzes zu berücksichtigen. Begründung:
Anwohner des Europaviertels wünschen sich eine lebendigere und bessere Infrastruktur, zu welcher vor allem attraktive Orte der Begegnung und des kommunikativen Austauschs gehören. Als ein derartiger Ort, ein Ort von zwanglosen Begegnungen im Stadtteil wäre der Tel-Aviv-Platz geeignet. Es würde die oftmals beklagte "Sterilität" des Europaviertels etwas abmildern und das noch immer von vielen als zu leblos empfundene Europaviertel besser ins Gallus integrieren helfen und ggf. Alt-Gallus und Neu-Gallus besser miteinander verknüpfen, wenn auch das Europaviertel ein Wasserhäuschen erhielte. Wasserhäuschen gehören traditionell zum Frankfurter Stadtbild und sind auch heute für viele Einheimische sowie für Zugezogene ("Aageplaggte") mehr als nur reine Kioske. Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden diese Trinkhallen, die damals nach ihrem Gründer Adam Jöst auch "Jöst-Hüttchen" oder "Jöst-Häuschen" genannt wurden. Zu dieser Zeit war das Trinken von nicht abgekochten Leitungswasser hygienisch bedenklich, doch konnte erstmals Mineralwasser unter Beibehaltung des Gasdrucks in Flaschen abgefüllt werden. Die städtisch genehmigten Wasserhäuschen sollten durch den Verkauf dieser Flaschen dazu beitragen, dass die Arbeiter verstärkt Wasser tranken und nicht - wie so oft - Bier und Schnaps. Im Volksmund wurde es auch "Bitzelwasser" genannt. Da die Wasserhäuschen nicht an die offiziellen Ladenschlusszeiten gebunden waren, gab es zeitweise bis zu 800 Trinkhallen im Stadtgebiet. Heutzutage gibt es noch ca. 300 Wasserhäuschen, die zumeist von Großbrauereien und Getränkeverlagen an Betreiber verpachtet werden. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Angebotspalette deutlich erweitert: von alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken, Zigaretten, Süßigkeiten bis Zeitungen und Zeitschriften. Und es ist ein Ort von zwanglosen Begegnungen im Stadtteil.
Beratung im Ortsbeirat: 1
Beratungsergebnisse:
30. Sitzung des OBR 1 am 19.03.2019, TO I, TOP 21 Beschluss: Die Vorlage OF 878/1 wird bis zur nächsten turnusmäßigen Sitzung zurückgestellt. Abstimmung: Einstimmige Annahme 31. Sitzung des OBR 1 am 07.05.2019, TO I, TOP 9 Beschluss: Die Vorlage OF 878/1 wird bis zur nächsten turnusmäßigen Sitzung zurückgestellt. Abstimmung: Einstimmige Annahme 32. Sitzung des OBR 1 am 18.06.2019, TO I, TOP 6 Beschluss: Die Vorlage OF 878/1 wird bis zur nächsten turnusmäßigen Sitzung zurückgestellt. Abstimmung: Einstimmige Annahme 33. Sitzung des OBR 1 am 20.08.2019, TO I, TOP 6 Beschluss: Die Vorlage OF 878/1 wurde zurückgezogen.