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Wo bleibt die Gedenktafel zur Erinnerung an das KZ „Perlenfabrik“ am Gebäude des Studentenwohnheims Ginnheimer Landstraße Nr. 42?

Lesezeit: 4 Minuten
Partei(en): LINKE.

S A C H S T A N D :

Antrag vom 10.10.2019, OF 930/2 Betreff: Wo bleibt die Gedenktafel zur Erinnerung an das KZ "Perlenfabrik" am Gebäude des Studentenwohnheims Ginnheimer Landstraße Nr. 42? Vorgang: OM 1725/12 OBR 2; ST 293/13; V 965/14 OBR 2; ST 820/14 Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen: Der Magistrat wird beauftragt: entsprechend der Zusicherung aus der ST 820/2014 vom 13.06.2014 das Studentenwerk Frankfurt am Main aufzufordern, die unter der Wärmedämmung befindliche und nicht mehr abtrennbare Gedenktafel an das erste südhessischen KZ, die sog. Perlenfabrik, und eine neue Gedenktafel an der Fassade anzubringen.

Begründung:

Die Gedenktafel des Künstlers Wolf Spemann ist im Rahmen der Fassadensanierung hinter der Wärmedämmung des Gebäudes verblieben. In der sog. Perlenfabrik wurden 1933 viele Gegner des Naziregimes, unter ihnen viele Gewerkschafter und Betriebsräte, verhaftet und interniert. Das Gedenken an diese unmenschliche Verhaftungswelle darf nicht hinter einer Fassadendämmung verborgen bleiben. Im der ST 293 vom 18.02.2013 heißt es: "Die Gedenktafel am Haus Ginnheimer Landstraße 42 wurde seinerzeit, 1986, so im Mauerwerk verankert, dass sie nicht ohne Beschädigung oder sogar Zerstörung zurückgebaut und an geeigneter Stelle neu angebracht werden kann (siehe dazu das Schreiben des beauftragten Architektenbüros vom 15.01.2013). Deshalb wird in Abstimmung mit dem Bauherrn, dem Studentenwerk Frankfurt, eine neue Gedenktafel mit einem aktualisierten Text an einem geeigneten Standort angebracht. Da es sich um eine Liegenschaft des Landes Hessen handelt, sollte das Land die Kosten für eine neue Tafel tragen. Der Magistrat wird die zuständige Ministerin Eva Kühne-Hörmann um die Kostenübernahme bitten. Die Stadt Frankfurt erstellt die neue Gedenktafel." Der Text der Gedenktafel lautete: "Wenige Tage nach der Machtergreifung 1933 errichtete das NS-Regime hier auf dem Gelände eines ehemaligen Erziehungsheimes, bekannt unter dem Namen "Perlenfabrik", für Südhessen das erste Konzentrationslager. Innerhalb kurzer Zeit durchliefen mehr als 250 Gegner des NS-Regimes dieses Lager zum Transport in die Konzentrationslager nach Osthofen, Rhld.-Pfalz, Dachau, Bayern und Buchenwald, Thüringen." In einer weiteren Stellungnahme - ST 820/2014 - wird erneut bestätigt:: "Und um das Gedenken an die "Perlenfabrik" fortleben zu lassen ist das Studentenwerk deshalb auch bereit eine neue Gedenktafel zu finanzieren. Der Magistrat wird aus diesem Grund zusammen mit dem Studentenwerk eine neue Gedenktafel zur weiteren Erinnerung an die "Perlenfabrik" anfertigen und anbringen lassen." Seit dieser Ankündigung sind nunmehr fünf Jahre vergangen. Die Anbringung sollte nun schnellstmöglich erfolgen.dazugehörende Vorlage: Anregung an den Magistrat vom 26.11.2012, OM 1725 Stellungnahme des Magistrats vom 18.02.2013, ST 293 Auskunftsersuchen vom 17.03.2014, V 965 Stellungnahme des Magistrats vom 13.06.2014, ST 820 Beratung im Ortsbeirat: 2

Beratungsergebnisse:

35. Sitzung des OBR 2 am 28.10.2019, TO I, TOP 20 Beschluss: Die Vorlage OF 930/2 wird bis zur nächsten turnusmäßigen Sitzung zurückgestellt. Abstimmung: Einstimmige Annahme 37. Sitzung des OBR 2 am 02.12.2019, TO I, TOP 11 Beschluss: Die Vorlage OF 930/2 wurde zurückgezogen.